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Posts tagged ‘social media’

Funding 3.0: Institut für Gesellschaft und Internet

Artikel aus: Gründerszene

Mitgestaltung an der digitalen vernetzten Gesellschaft fördern

Eric Schmidt, Executive Chairman von Google, hatte es Anfang des Jahres angekündigt – jetzt wird es Wirklichkeit: Gemeinsam mit führenden Universitäten und Forschungseinrichtungen initiiert Google ein unabhängiges Forschungszentrum für Internet und Gesellschaft in Berlin. Ziel des Instituts ist es, die vom Internet ausgelösten und verstärkten Veränderungen der Gesellschaft besser zu verstehen und allen Gruppen die Mitgestaltung der digitalen vernetzten Zukunft zu ermöglichen. Das findet Google gut.

Erforscht werden sollen internet-basierte Innovationen, politische Rahmenbedingungen sowie die damit verbundenen rechtlichen Aspekte. Großen Wert wird auf den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft gelegt. Dass sich mit dem Forschungs-Investment wohl auch ein nicht unbedeutender Anteil Lobbyismus verbindet, blieb eher außen vor. Google, das im Zuge von Google Street View und Google Books wiederholt der deutschen Politik hitzige Diskussionen bescherte, dürfte seine Institutsgründung auch als Instrument zur Untermalung des guten Willens zu nutzen wissen. Mit einem Forschungsansatz in Berlin kann das Unternehmen, das seinen Europa-Hauptsitz aufgrund der günstigen Steuerlage in Dublin hat, seinen Finger auf den deutschen Gründer-Puls legen und parallel das eigene Ohr auf den Schienen der Politik platzieren, um den nächsten Datenschutz-Zug anrollen zu hören.

von der Webseite des Instituts:

Getragen von der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universität der Künste in Berlin sowie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung und in Zusammenarbeit mit dem Hans-Bredow-Institut in Hamburg will das sich in Gründung befindende Forschungsinstitut führende Wissenschaftler sowie Akteure aus allen Sparten der Gesellschaft zusammenbringen, um Fragen in den Bereichen Internet Innovation, Internet Regulierung, Informations- und Medienrecht sowie Fragen des Verfassungsrechts im Internetzu erörtern und zu erforschen.

Bebelplatz
Das Instituts wird sich am Bebelplatz befinden (Map)

Wir möchten aber mehr tun als nur informieren. Allen Interessierten geben wir von Anfang an die Möglichkeit, Ideen und Expertise in die Entwicklung des Instituts einzubringen. Dafür haben wir zum einen ein Formular bereitgestellt, in dem Sie Ihr Interesse ausdrücken können, sich im Institut einzubringen. Zum Anderen haben wir einen Google Moderator aufgesetzt, mit dessen Hilfe Sie thematische und organisatorische Vorschläge einbringen und bewerten können.

Der nächste Che Guevara ist ein Netzwerk!

von Joanna Breidenbach (veröffentlicht von betterplace lab)

Eine der besten Konferenzen zum Thema “Wie verändern digitale Medien den sozialen Sektor?” ist die vom Guardian ausgerichtet Activate. Nachdem ich sie letztes Jahr für mich entdeckt hatte, war ich letzte Woche wieder in London dabei. Ich habe in den einzelnen Sessions mitgeschrieben und blogge hier die Ergebnisse in mehreren Folgen.

Das Eröffnungspanel von Activate 2011 – Time to change the world? beschäftigte sich mit der Frage “How do we employ the power and the principles of the web to tackle the world’s biggest challenges?”

Der nächste Che Guevara ist ein Netzwerk

Der erste Speaker ist Alec Ross, Senior Adviser for Innovation für Hilary Clinton, zum Thema wie Internettechnologie die großen Herausforderungen unserer Zeit bewältigen kann. Seine zentrale Frage ist: wie disruptiv sind Netzwerke für existierende Machtstrukturen? Die große Veränderung ist, dass Macht von zentralen, hierarchischen Institutionen wie Staaten, großen Unternehmen und NGOs abgezogen wird und an kleinere Institutionen und Individuen geht.

Er beschreibt 3 Beispiele, die typisch für diese Machtveränderungen sind.

Katastrophen
Als das Erdbeben in Haiti geschah war Hilary Clinton gerade auf dem Weg von Hawaii nach Papua Neuguinea. Sofort drehte sie um und bat ihre Mitarbeiter eine Möglichkeit zu entwickeln, die es Amerikanern, wenn sie beim Morgenkaffee vom Erdbeben hören würden, ermöglichen würden direkt die Opfer zu unterstützen. 3 Diplomatinnen in ihren Dreißigern taten sich zusammen und organisierten in wenigen Stunden ein Tool -Text Haiti – mit dem Menschen sehr einfach per SMS und Shortcode 10 USD über ihr Mobiltelefon spenden konnten. Auf diese Weise sammelten 3 Mio. Menschen in 2 Wochen 34 Mio USD.

Politische Diktaturen
Die Bezeichnung “facebook revolution” geht seiner Meinung nach zu weit. Aber sie funktionieren als Beschleuniger. Etwas was früher Monate gedauert hätte, dauert jetzt nur noch Wochen. Zudem ermöglichen sie “führerlose” Bewegungen. Er fragt uns, ob wir den Namen eines der tunesischen Anführer kennen und keine Hände gehen nach oben. Die Macht liegt in verteilten Netzwerken, etwa was Diplomaten und Regierungen sehr verunsichert. Desweiteren ist der Zugang zu Informationen enorm gewachsen und aus schwachen Beziehungen können ziemlich einfach starke werden.

Armut
Die Nutzung digitaler Medien für Armutsreduzierung ist ein Bereich, in dem Alec besonders viel Hoffnung gesteckt hat, der jedoch bislang nur sehr wenig Fortschritte vorzeigen kann. Fazit: wir machen die ersten Erfahrungen, was funktioniert und was nicht, sind aber noch weit von irgendwelchen Durchbrüchen entfernt.

Den kompletten Artikel auf betterplace lab weiterlesen